„Joli-Yo“  oder  Da capo al fine

Der Hitzige Appenzeller Chor erobert Bützberg und trifft auf Berner Regierungsrätin

 

Mit einem Jodellied, raumfüllend und rein vorgetragen, eröffnete der Hitzige Chor das Konzert.

 

Gekleidet in wunderschönsten Appenzeller Trachten, mit Familienschmuck angereichert und verziert, begeistern die neun jungen Leute von Beginn weg. Klar wird sofort, die Chormitglieder lieben, hegen und pflegen die traditionellen Volkslieder, fühlen sich wohl und daheim im Naturjodel, in Ausserrhoden „Ruggusseli“ und in Innerrhoden „Zäuerli“ genannt. Ihr Gesang, vorgetragen durch unvergleichliche Klarheit in vielen Stimmlangen, benötigt keine technischen Hilfsmittel. A-Cappella-Gesang in Reinkultur.

 

Spass am Experimentieren mit Dächlikappen und übergrossen Hosen

Die gleichen Sängerinnen und Sänger wechseln Kostüm und Stimmlangen, jazzen und rappen in anspruchsvoller Choreographie und übergrossen Schlaberhosen über die ganze Bühne. Den Volksliedern wird eine kräftige Portion Rap, Gospel und Beatbox beigefügt. Und auf heimatlichen Appenzeller Dialekt folgen schnörkellos Englisch und Spanisch. Der musikalisch-theatralisch vorgeführte Tennismatch löst Lachsalven aus. Wie auch das Talerschwingen mit dem iPad. Und im Chor hat es „versteckte“ und quasi perfekte Schauspieler. Es darf herzhaft gelacht werden.

 

Standing Ovation

Bodenhaftig und gut in ihren Körpern verankert bot der Chor ein eindrückliches Konzert und eine überwältigende, faszinierende Show. Ein Hochgenuss für Ohr und Auge! Das Publikum wusste es zu schätzen mit anhaltendem Applaus, die in einer Standing Ovation gipfelte. Diese Meinung teilte auch die anwesende Regierungsrätin Barbara Egger, die sich nach dem Konzert im Talerschwingen, und zur grossen Freude des Chores, übte. Die Aula platzte aus den Nähten, und trotzdem sah der Arbeiter-Bildungs-Ausschuss Thunstetten-Bützberg nur zufriedene Gesichter.

 

 

CR, 08.11.2015